Merzig erinnert an 200 Jahre Stadtrechte – Vom kleinen Ort zur modernen Kreisstadt
Vor 200 Jahren, am 14. November 1825, wurden Merzig offiziell durch „allerhöchste Kabinettsorder…“ von Friedrich Wilhelm III. die Stadtrechte verliehen. Was heute wie eine formale Verwaltungsentscheidung klingt, war damals ein bedeutsamer Schritt, der aus dem Ort an der Saar eine Stadt mit neuen Rechten, größerer Verantwortung und eigener Entwicklungskraft machte.
Die Geschichte des Stadtwerdens begann mit politischen Umbrüchen. Nach den Napoleonischen Kriegen fiel das Gebiet an das Königreich Preußen. Dort setzte man auf eine moderne Verwaltung und führte im Rahmen der preußischen Städteordnung neue Strukturen ein. Orte, die wirtschaftlich oder verwaltungstechnisch von Bedeutung waren, konnten zur Stadt erhoben werden – so auch Merzig im Jahr 1825.
Mit der Verleihung der Stadtrechte erhielt Merzig weitreichende Befugnisse, die zuvor nur größeren Städten vorbehalten waren. Die Stadt durfte einen eigenen Stadtrat und Bürgermeister wählen, ihre Angelegenheiten selbst verwalten, Märke abhalten, Abgaben erheben und in wichtige Bereiche wie Infrastruktur, öffentliche Ordnung und Bildung investieren.
Diese Selbstverwaltung war für die damalige Zeit ein großer Fortschritt, der nicht nur die lokale Wirtschaft stärkte, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Bürgerinnen und Bürger.
Die Verleihung der Stadtrechte bildete die Grundlage für die langfristige, erfolgreiche und positive Entwicklung Merzigs. Mit der kommunalen Selbstständigkeit kam die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Besonders im 20. Jahrhundert wurde Merzig zunehmend zum Verwaltungszentrum der Region.
Heute ist sie Kreisstadt des Landkreises Merzig-Wadern und wichtiger Standort für Bildung, Gesundheit, Verwaltung und Wirtschaft.
„Die Erinnerung an die Stadterhebung ist heute mehr als nur ein Datum“, betont Oberbürgermeister Marcus Hoffeld. „Sie zeigt, wie kommunale Eigenständigkeit und Mitgestaltung über Generationen hinweg zu Wachstum, Identität und Lebensqualität führen können und wie sich aus kleinen Anfängen eine starke Gemeinschaft entwickeln kann“, erklärt der Oberbürgermeister.

