
Paul-Schneider-Steine
Paul-Schneider-Skulpturen auf dem Bietzerberg
1978 kamen der bekannte saarländische Bildhauer Prof. Paul Schneider und seine Frau Li nach Bietzen. Dort fühlte sich Schneider auch nach dem Tod seiner geliebten Frau geborgen und angenommen. Raum, Licht und die Weite der Landschaft förderten seine Arbeit. Um dem Bietzerberg und seinen Bewohnern seine Dankbarkeit für die sehr positive Aufnahme zu zeigen, schuf der Künstler zwischen 1984 und 1996 fünf Steine, die an verschiedenen Punkten des Bietzerberges aufgestellt wurden.
Sonnen-Lerchen-Hexen Stein
Schon von weitem ist der erste Stein, der hier auf dem Bietzerberg entstanden ist, zu erkennen. Er ruht auf einem Sandsteinsockel, mit dem zusammen er eine Höhe von 2,25 Metern erreicht. Die beiden Hauptansichten sind rautenförmig und laufen spitzwinklig in einer Kante aufeinander zu. Wie auch alle anderen Skulpturen wurde der Stein mit dem Kompass nach der Himmelsrichtung ausgerichtet. Die Vorderkante zeigt nach Süden, auf den Hauptansichten weisen 7 mal 7 im Quadrat angeordnete Bohrlöcher die Ost-West-Achse aus. Bei Frühlings- und Herbstanfang fällt das Licht der Sonne beim Auf- und Untergang durch die Bohrlöcher und die Strahlen beschreiben einen Bogen von einer Öffnung zur anderen.
14 Öffnungen für die Dunkelheit
Der Granitkubus mit den Maßen 1 * 3,2 * 2,2 m scheint schräg aus der Erde aufzutauchen. In der Umgebung liegen weitere, unbearbeitete Steine, aus deren Mitte die Skulptur als höchste Erhebung ragt. Entlang der Oberkante befinden sich 14 kleine quadratische Öffnungen. In die röhrenförmigen Hohlräume fällt Licht, das diese jedoch nicht vollständig erhellt, sondern Schattenräume entstehen lässt. Das Aushöhlen des Steins lässt beim Schlagen mit der flachen Hand auf die Öffnungen unterschiedliche Töne entstehen. Der Stein ist damit nicht nur ein optisches, sondern auch ein akustisches Kunstwerk.
Zweifel II
Auch der dritte Stein „Zweifel II“ ist ein Sonnenstein, ein hoch aufragender Granitblock mit den Maßen 3,65 * 1,40 *1,70 m. Die Grundform stellt einen rechteckigen Quader dar, der zur Hälfte wie ein Keil in die Höhe ragt. Der untere Teil der Skulptur bleibt jedoch bestehen, erinnert an die Ursprungsform des Steines, weckt Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung für die Form. Im oberen Drittel wurde eine große, glatte Mulde eingearbeitet, die mit zwei kreisförmigen Bohrlöchern als Lichtöffnung versehen ist. Das Sonnenlicht scheint in der Schale aufgefangen zu werden, aus der Zweiheit in eine Einheit geführt zu werden, so dass der Lichtstrahl an der Rückseite, umgeben von einer muldenförmigen Öffnung, als Einheit austritt. Der Stein steht dort, wo zwei Forstwege aufeinander treffen. Dort muss sich der Betrachter selbst zwischen zwei Wegen entscheiden.
Sonnen- und Mondstein
Die beiden Ansichtsseiten dieses 3,5 * 2,9 * 0,9 m messenden Steines weisen einander gegenüberliegende kegelförmige Hohlformen auf. Auch hier finden sich Schalen zur Aufnahme des Lichts. Die Vertiefung lässt Hell- und Dunkelwerte entstehen. Durch das kreisförmige Bohrloch im Mittelpunkt des Kegels fallen die Sonnen- und Mondstrahlen von Süden her ein, auf der Rückseite trifft der Lichtstrahl auf den schattigen Boden. Die waagerechten Rillen an den Seiten teilen diese in 24 Abschnitte ein, ein Hinweis auf die kosmische Zeit. Unregelmäßigkeiten und die leicht bewegte Oberfläche hauchen der Skulptur trotz der stereometrischen Form Leben ein. Auch hier gehen Mathematik und organische Natur eine Verbindung ein.
Kosmischer Würfel
Der Steinwürfel mit den Maßen 1,60 * 1,60 * 1,60 m steht bei einer Baumgruppe und scheint weitgehend naturbelassen. Die wenigen ebenen Flächen lassen die Grundform, den Würfel, im Felsblock erahnen. Gleichzeitig wird der gesamte Block von einem streng linearen Gitternetz umspannt, dem die Zahl fünf zugrunde liegt. Nach Plamo sind die fünf regelmäßigen Vielfacher kosmische Baubestandteile der Welt. Er ruht stabil auf einer seiner sechs Seiten. Körperanalog zur Zahl fünf, die dem Quadratnetz zugrunde liegt, besitzt der Würfel fünf sichtbare Seitenflächen. Dies kann als Symbol für die Erde als die stärkste Verdichtung der Materie gesehen werden.
Kontakt
Paul-Schneider-Steine
66663 Merzig-Bietzen
tourist@merzig.de