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Das Foto zeigt eine Luftaufnahme des jüdischen Friedhofs in der Kernstadt.

Jüdischer Friedhof

Am Fuß des Merziger Kreuzbergs liegt der jüdische Friedhof, auf dem Mitglieder der jüdischen Gemeinden Merzig, Brotdorf und Hilbringen und somit des gesamten Synagogenbezirks beerdigt wurden.

Der Friedhof verfügt durch seine Hanglage auf mehreren Terrassen über Grabfelder, auf denen etwa 80 Grabstellen zu sehen sind. Auf dem Friedhofsgelände ist eine Reihe historischer, schlicht gestalteter Grabsteine des frühen 20. Jahrhunderts erhalten. Darauf erkennbare Symbole sind beispielsweise der Davidsstern sowie die Lilie, die als Symbol der Heilung und des zukünftigen Heils verstanden werden kann.

 

Geschichte des jüdischen Friedhofs

Das Foto zeigt das Gedenkmal auf dem jüdischen Friedhof. Das säulenartige Denkmal ist mit folgender Inschrift versehen: Unsern in dieser Erde ruhenden Brüdern und Schwestern zur ehrenden Erinnerung. Synagogengemeinde Saar. Darunter und darüber sind hebräische Buchstaben zu lesen.

Gedenkmal auf dem jüdischen Friedhof

Frühe Hinweise auf den Friedhof sind in Dokumenten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der „Charta Topographica Des Gemeinen Marck Flecken Merzig an der Saar“, zu finden. In den Jahren 1904 und 1910 wurde der Friedhof erweitert.

Ebenso wie die Merziger Synagoge wurde auch der jüdische Friedhof im Jahr 1938 in der Reichspogromnacht zerstört. Im Jahr 1941 erwarb die Stadt Merzig das Friedhofsgelände und verpflichtete nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs frühere Mitglieder nationalsozialistischer Gruppen zum Aufräumen des Friedhofs. Formell wurde das Grundstück 1949 auf die Stadt ins Grundbuch eingetragen. Dabei nahm sich die Stadtgemeinde vor, die erhaltenen Grabsteine noch einmal aufzustellen und ein Denkmal für die verstorbenen jüdischen Gemeindemitglieder Merzigs, Brotdorfs und Hilbringens einzurichten. Dieses Erinnerungsdenkmal, auf das der Haupteingang des Friedhofs zuführt, wurde 1949 in Obeliskenform aus dem Sockel eines früheren Kriegerdenkmals errichtet und mit hebräischer und deutscher Beschriftung versehen. Die Stadt gab der jüdischen Gemeinde den Friedhof mit seinem Garten kostenfrei zurück.

Auf der linken Seite des Friedhofs befindet sich eine vermutlich original erhaltene Stele zur Erinnerung an den Medizinstudenten Alfred Kaufmann, der im Jahr 1915 im Krieg starb.

Die letzten Bestattungen auf dem Friedhof galten Susanna Felsenthal, die als einzige Überlebende der Deportierten Merzigs in ihre Geburtsstadt zurückgekehrt war und 1955 verstarb, sowie dem Viehhändler Alfred Frenkel, der 1978 starb.

 

Lage und Erreichbarkeit des Friedhofs

Der Friedhof liegt am Fuße des Kreuzbergs hinter der Neu- und der Josefstraße und ist zu Fuß über die Neustraße erreichbar.

 

Als Quelle für den Inhalt dienten u.a.:

Alfred Diwersy/Hans Herkes (Hrsg.), Reb Mosche Merzig und die jüdische Geschichte der Stadt, Merzig 2012.

Das Foto zeigt die Gedenksäule für Alfred Kaufmann auf dem jüdischen Friedhof. Diese zeigt einen Äskulapstab und eine Inschrift.
Das Foto zeigt eine Luftaufnahme des jüdischen Friedhofs in der Kernstadt.

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