Klimaschutz mit Konzept: Stadtrat beschließt klare Ziele für Treibhausgasreduktion
Treibhausgasneutralität bis 2045 ist das Ziel. Treibhausgase (CO2) sind wie eine unsichtbare Decke um die Erde, welche die Wärme der Sonne einfangen und die Erde warmhalten. Sie entstehen zum Beispiel, wenn wir Auto fahren oder Fabriken betreiben. Wenn es zu viele dieser Gase gibt, wird die Erde immer wärmer und verursacht Probleme, wie zum Beispiel den Klimawandel. Treibhausgasneutralität bedeutet, dass wir Verantwortung tragen, die Menge an Treibhausgasen, die wir produzieren, auszugleichen. Zum Beispiel können wir Bäume pflanzen, CO2 absorbieren, oder Technologien nutzen, die CO2 aus der Luft filtern. Optimal ist es natürlich weniger Treibhausgase zu produzieren, indem wir beispielsweise umweltfreundliche Heizsysteme nutzen oder öfter auf das Fahrrad umsteigen.
Den Weg zur Treibhausneutralität in Merzig beschreibt das Integrierte Klimaschutzkonzept der Kreisstadt Merzig. Nach Durchlauf der politischen Ausschüsse wurde am 25.04.2024 der Beschluss im Stadtrat gefasst.
„In Sachen Klimaschutz wollen und müssen wir handeln. Wir alle können etwas tun, um das gemeinsame Ziel zu erreichen“, betont Oberbürgermeister Markus Hoffeld. „Hierfür sind konkrete Maßnahmen wichtig, die sich Schritt für Schritt umsetzen lassen. Das trifft auf die kleinen alltäglichen Entscheidungen genauso zu, wie auf die großen Weichenstellungen in den Bereichen Energie oder Mobilität. Mit dem Klimaschutzkonzept haben wir als Kreisstadt Merzig einen klaren Plan, was wir vor Ort tun wollen.“
Die Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes von 2012 baut auf bereits erfolgreich initiierten und umgesetzten Projekten auf. Hier wären zum Beispiel die erfolgreiche Ausweisung von Sanierungsgebieten zur Steigerung der Energieeffizienz, der Ausbau der Windenergienutzung sowie die Etablierung eines Klimaschutzmanagements in der Stadtverwaltung zu nennen. Die früheren Maßnahmen wurden für das neue Konzept weiterentwickelt, um den Weg zu weisen für zukünftige Klima- und Umweltschutz-Aktivitäten.
Seit Sommer 2023 hat das Klimamanagement der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Institut für Stoffstrommanagement (IfaS) an der Aktualisierung des Konzepts gearbeitet. Bürgerinnen und Bürger sind ebenso in den Prozess einbezogen worden wie alle Fachbereiche der Verwaltung.
Das Klimaschutzkonzept analysiert alle klimaschutzrelevanten Handlungsfelder der Stadtverwaltung, wie beispielsweise Erneuerbare Energien, nachhaltige Wärmeversorgung, Energieeinsparungen, Mobilität und Ressourceneffizienz und zeigt auf, wo sich der Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren lässt. Den Einsparpotenzialen wiederum ordnet das Klimaschutzkonzept insgesamt 79 Maßnahmen zu, mit denen das Ziel der Treibhausgasneutralität erreichbar wird. Hierzu zählen beispielhaft die Belegung aller (geeigneten) kommunalen Dachflächen mit PV und/oder Solarthermie, die Förderung des Umweltverbunds (also des Trios Fuß-, Rad- und Busverkehr) oder die Verbesserung des kommunalen Energiemanagements in den eigenen Liegenschaften.
Gleich zu Beginn beschreibt das Konzept den Ausgangszustand mithilfe einer Energie- und Treibhausgasbilanz für das gesamte Stadtgebiet in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Von den jährlich 244.540 Tonnen Treibhausgasen (CO2-E), die in Merzig ausgestoßenen werden, fallen 47 % im Bereich Wärme an, 29 % im Verkehr und 24 % im Sektor Strom.
„Effektiver Klimaschutz ist Querschnittsaufgabe aller gesellschaftlichen Bereiche“, lautet ein Kernsatz des Konzepts. Daher will die Kreisstadt als positives Beispiel vorangehen und auf verschiedenen Ebenen bestmögliche Wirkung erzielen. So soll künftig auch das Handlungsfeld der Klimafolgenanapassung bearbeitet werden. Um dies umzusetzen, läuft zurzeit ein Förderantrag für die Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung & für Natürlichen Klimaschutz beim Bundesumweltministerium.
Alle weiteren Maßnahmen gehen mit dem Beschluss des Kreistages nun in die Umsetzung oder werden für die Zukunft vorbereitet. Welchen Fortschritt die Kreisstadt auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität macht, zeigt eine jährliche Zwischenbilanz auf.
Bürgermeister Christian Bies: „Wir als Stadt Merzig wollen unsere Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz weiter wahrnehmen. Neben den Stellschrauben, die wir an den stadteigenen Gebäuden drehen können, werden wir weiter informieren, sensibilisieren und motivieren. Denn das große Ziel, im Jahr 2045 klimaneutral zu sein, können wir nur erreichen, wenn jeder und jede mitmacht.“
Das ganze Konzept steht in Kürze unter www.merzig.de/klimaschutz zum Download bereit.