Jahresdienstbesprechung bei der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt Merzig
Ehrung der Jubilare und Jahresberichte der Jahre 2021 und 2022
Die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen der Freiwilligen Feuerwehr Merzig waren am Samstag zur Jahresdienstbesprechung ins Bürgerhaus Besseringen eingeladen. Bürgermeister Marcus Hoffeld begrüßte neben den zahlreich erschienenen Feuerwehrkameraden aus Merzig und den Stadtteilen auch die Vertreter des Stadtrates, einige Ortsvorsteher, den Landesbrandinspekteur Timo Meyer sowie den Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer und dessen Stellvertreter, Kreisbrandmeister Ralf Bernardy, den Vizepräsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Gerhard Sauer, den stv. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Gerhard Klein, den Vertreter des DRK Ralf Rebmann sowie Gerhard Schneider als Vertreter der Hilfsorganisationen in Merzig. Unter den Gästen waren auch die Ehrenkreisbrandinspekteure Stefan Buchmann und Manfred Barth, der Kreisjugendbeauftragte Stefan Conrad, Markus Decker von der Notfallseelsorge des Landkreises und Arno Jung vom Ordnungsamt der Kreisstadt Merzig. Da die Jahresdienstbesprechung im letzten Jahr coronabedingt ausfallen musste, wurden die Ehrungen und der Jahresbericht des Jahres 2021 gemeinsam mit denen aus dem Jahr 2022 nachgeholt. Bürgermeister Hoffeld bedankte sich zunächst bei den zahlreichen Jubilaren für ihr langfristiges Engagement und machte deutlich, dass die Ehrungen der langjährigen Mitglieder im Mittelpunkt des Abends stünden. Sie hätten dabei große Ausdauer bewiesen, es gelte Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit auszusprechen.
Nach der Totenehrung durch den Bürgermeister übernahm Landesbrandinspekteur Timo Meyer die Ehrung der Jubilare für 25, 35 und 45 Jahre Dienst in der Feuerwehr mit dem bronzenen, silbernen bzw. goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen (die Namen der Geehrten sind in der Ausgabe Nr. 12/2023 von „Neues aus Merzig“ im jeweiligen Stadtteil zu finden). Vorher bedankte sich der Landesbrandinspekteur bei den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr für die geleistete Arbeit in den beiden Jahren 2021 und 2022 und ging auf einige Änderungen im Saarländischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz (SBKG) ein, das nun auch formell eine Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und Landkreisen erlaube. Zusammenarbeit sei jedoch im Landkreis Merzig-Wadern kein Fremdwort sondern schon seit Jahren gelebte Praxis. Diesen Ton schlug auch Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer an. Die Zusammenarbeit des Landkreises und der Gemeinden im Kreis sei außerordentlich gut, sei es durch eine gemeinsame Schlauchpflegeanlage und eine Reinigungsanlage für die persönliche Schutzausrüstung im Keller der Merziger Feuerwehr oder die gemeinsame Kreiskleiderkammer.
Anschließend übernahm Gerhard Sauer vom Landesfeuerwehrverband die Ehrungen für 40-, 50-, 60- und sogar 70-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Er unterstrich die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr mit der Tatsache, dass viele Veranstaltungen in den Städten und Gemeinden von der Feuerwehr mitgetragen würden. Außerdem bedankte er sich im Namen des Landesfeuerwehrverbandes bei den Kameraden der Feuerwehr Merzig für die vielen geleisteten Stunden bei Einsätzen der Feuerwehr. Er bedankte sich ebenso für die Arbeit in der Ausbildung und in der Jugendarbeit.
Nach den Gruppenfotos mit den anwesenden Jubilaren trug Wehrführer Michael Gunkel seinen gemeinsamen Jahresbericht für die Jahre 2021 und 2022 vor. Im Jahr 2022 wurden bei 289 Einsätzen 5.153 Einsatzstunden geleistet, gegenüber 5.296 Stunden bei 306 Einsätzen im Jahr 2021. Dabei galt es in beiden Jahren einige Unwetterlagen zu bewältigen, sowohl Starkregenereignisse mit Überschwemmungen als auch langanhaltende Trockenheit mit Wald- und Flächenbränden. Zusammen mit Übungen, Lehrgängen und Sitzungen sind knapp 47.000 ehrenamtliche Stunden aller Merziger Wehrleute im Jahr 2022 zusammengekommen. Aktuell hat die Freiwillige Feuerwehr Merzig 468 Aktive in den Löschbezirken – davon 64 Frauen – und 181 Jugendliche in den Jugendwehren. Die Altersabteilungen haben einen Mitgliederstand von 154. Gutes Personal benötige eine ebenso gute Ausbildung, um einsatzbereit zu sein, so der Wehrführer. Da im Jahr 2020 coronabedingt fast keine Lehrgänge stattfanden, galt es in den Folgejahren einen großen Rückstau wieder aufzuholen. Die Feuerwehr Merzig bildete auf Stadt- und Kreisebene deshalb insgesamt 251 Kameradinnen und Kameraden in beiden Jahren aus, die dafür viel Freizeit opferten. Die Landesfeuerwehrschule in Saarbrücken besuchten über beide Jahre verteilt 89 Wehrleute. In der Führungsstruktur gab es währenddessen einige Änderungen: Im Löschbezirk Mondorf wurde Nicolas Calmes zum stellvertretenden Löschbezirksführer gewählt, in Wellingen stieg Dr. Alexander Pinter in das Amt eines der beiden Stellvertreter auf. Neuer Stellvertreter in Bietzen-Harlingen ist Stefan Steil. Der bisherige stellvertretende Löschbezirksführer von Silwingen, Jan Dickmann, wurde zum Löschbezirksführer gewählt, als sein Stellvertreter rückte Andreas Schumacher nach. Auch in Hilbringen stieg der bisherige Stellvertreter Kevin Görtz zum Löschbezirksführer auf, ihn beerbte Stefan Bechtel. Mit Blick auf das angebrochene Jahr 2023 freut sich Michael Gunkel auf die Indienststellung von jeweils einem Mittleren Löschfahrzeug (MLF) in den Löschbezirken Wellingen und Mechern, ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) für den Löschbezirk Silwingen sei ebenfalls in den Haushalt der Kreisstadt eingestellt. Der Spatenstich für das neue Gerätehaus in Brotdorf konnte bereits im November vorgenommen werden. Der Dank des Wehrführers gilt seinem Stellvertreter Markus Glesius, dem Stadtjugendbeauftragen Markus Tritz sowie den Löschbezirksführern und den Jugendbetreuern. Seinen besonderen Dank sprach er zum Schluss jedoch den langjährigen Wehrleuten aus, die an diesem Tag die Ehrungen erhalten haben. Sie seien wichtige Bausteine in den Löschbezirken, ohne die ein tatkräftiger Einsatz undenkbar sei.
Der Stadtjugendbeauftragte Markus Tritz erwähnte in seinem Jahresbericht der Jugendwehr, dass die Zahl der Jugendlichen leicht gestiegen sei und derzeit bei 181 liege. Coronabedingt sind die beiden Jahre eher langsam angelaufen, wobei es für die Jugendlichen trotzdem einige Aktivitäten gab. So erinnerte Markus Tritz an das Kinderfest in Merzig, die Aktion Picobello oder den Tag der Jugend in Silwingen, bei dem die Jugendwehr aus Mondorf den ersten Platz belegte und den Wanderpokal des Bürgermeisters mit nach Hause nehmen durfte. Außerdem nahmen die Jugendlichen an den Martinsumzügen in den Stadtteilen teil. Wichtiger und selbstverständlicher Teil der Jugendarbeit ist auch die feuerwehrtechnische Ausbildung der Jugendlichen in den Löschbezirken. Der Stadtjugendbeauftragte gab außerdem einen Ausblick auf die Arbeit mit den Jugendlichen im Jahr 2023. So steht in diesem Jahr gleich dreimal ein Tag der Jugend auf dem Programm, nämlich in Menningen, Mondorf und Bietzen-Harlingen. Er schließt seinen Bericht mit dem Dank an die Jugendwarte in den Löschbezirken, die, wie die Mitgliederzahlen zeigen, eine hervorragende Arbeit leisten.
Der Bürgermeister zeigte sich beeindruckt von den Zahlen des Wehrführers und der Jugendarbeit. Er bedankte sich nochmals ausdrücklich bei den Feuerwehrleuten im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und zollte Anerkennung und Respekt. Hoffeld machte dabei deutlich, dass er dankbar sei, die Männer und Frauen in einer so starken Feuerwehr zu haben. Die hohe Zahl der Einsätze zeige, wie wichtig es sei, eine gut funktionierende Mannschaft zu haben. Sein besonderer Dank ging abschließend an die Jugendbetreuer der Freiwilligen Feuerwehr Merzig sowie an alle Jugendbetreuer der Löschbezirke.
Anschließend luden Marcus Hoffeld und Wehrführer Michael Gunkel die anwesenden Feuerwehrmänner und -frauen zum gemeinsamen Abendessen und gemütlichen Beisammensein ein.