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Gustav-Regler-Preis 2023 der Kreisstadt Merzig für Katja Petrowskaja, Gustav-Regler-Förderpreis 2023 des SR für Marty Sennewald

Der mit 10.000 Euro dotierte Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig geht in diesem Jahr an Katja Petrowskaja, den mit 4.000 Euro dotierten Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks erhält Marty Sennewald.

Den Gustav-Regler-Preis 2023 der Kreisstadt Merzig, der vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes im Rahmen seiner Programmreihe „Courage – Respekt, Toleranz, Verantwortung“ unterstützt wird, erhält die Schriftstellerin und Journalistin Katja Petrowskaja. In der Begründung der Jury heißt es: „Ihre journalistischen wie literarischen Texte zeichnen sich nicht nur durch klare und zugleich empathische Sprache aus, sondern auch durch genaue Beobachtungsgabe und analytische Schärfe. Dabei gilt ihre Aufmerksamkeit stets dem einzelnen Menschen und seinem Schicksal. Solchermaßen sind ihre Arbeiten luzide feuilletonistische Analysen und Ausdruck einer gelebten Menschlichkeit. Sie bleiben auch im journalistischen Alltagsgeschäft an moralischen Grundüberzeugungen orientiert. Mit dem autobiografischen Werk Vielleicht Esther hat sie einen bemerkenswert eigenständigen Beitrag zum Diskurs der Gegenwart geleistet. In ihrem Engagement für Frieden und Toleranz erweist sich Katja Petrowskaja als europäische Intellektuelle im Sinne der Ideale und Werte, für die Gustav Regler ebenfalls gekämpft und geschrieben hat.“

Den Gustav-Regler-Förderpreis 2023 des Saarländischen Rundfunks erhält Marty Sennewald für seinen Text Held, er bildet den Anfang eines historischen Romans; „Held thematisiert aus der Perspektive eines heutigen Erzählers die Frage von Schuld und Verstrickung eines jungen Menschen im Nationalsozialismus und die Frage historischer Wahrheit. Er spielt inhaltlich und stilistisch Möglichkeiten der Fiktionalisierung von Geschichte durch. Die literarische Originalität liegt in der Balance zwischen Distanz und Einfühlung des Erzählers, der sich fortwährend selbst hinterfragt. Dadurch spiegelt er zugleich heutige Debatten über die Konstitution von Wirklichkeit. Der Text regt an zur aufrichtigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und steht damit in der Nachfolge der Werke von Gustav Regler“, heißt es in der Jurybegründung.

Die Kreisstadt Merzig, unterstützt vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, und der Saarländische Rundfunk verleihen alle drei Jahre gemeinsam in Würdigung von Werk und Leben des Schriftstellers Gustav Regler, zur Anerkennung literarischer Verdienste um interkulturelle und internationale Verständigung sowie zur Förderung des Nachwuchses den Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig sowie den Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks. Mit dem Gustav-Regler-Preis wird eine bereits erbrachte herausragende literarische Gesamtleistung gewürdigt, der Gustav-Regler-Förderpreis zeichnet junge Autorinnen und Autoren aus.

Die bisherigen Gustav-Regler-Preisträger beziehungsweise Förderpreisträger sind André Weckmann und Martin Bettinger (1999), Giwi Margwelaschwili und Ernestine Leutgeb (2002), Roger Manderscheid und Christopher Ecker (2005), Erasmus Schöfer und Susanne Schedel (2008), Arnfrid Astel und Cordula Simon (2011), Michael Buselmeier und Miriam Sachs (2014), Michael Kleeberg und Verena Mermer (2017), Guy Helminger und Bernd Marcel Gonner (2020).

Die Jury bestand 2023 aus Klaus Behringer (Vertreter des saarländischen Schriftstellerverbandes), Dr. Nathalie Jacoby (Leiterin des Literaturarchivs Luxemburg), PD Dr. Françoise Lartillot (Universität Lothringen/Metz), Dr. Eva Hassel-von Pock (Vertreterin des SR), Annemay Regler-Repplinger (Vertreterin der Kreisstadt Merzig), Prof. Dr. Sikander Singh (Leiter des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsaß) und Bernd Marcel Gonner (Förderpreisträger 2020).

 

Die Preisverleihung findet am 15.10.2023, im Museum Schloss Fellenberg, statt.

Genauere Informationen werden Anfang September veröffentlicht.

 

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