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Das Foto zeigt den herbstlichen Wald im Stadtteil Merchingen.

Naturwaldwirtschaft

Natur + Wald = Naturwald?

Der Mensch verändert seine Umwelt ständig. Der Wald ist noch der natürlichste Bereich. Welche ökologische Funktion der Wald hat, ist stark von der Art der Bewirtschaftung abhängig.

Der traditionelle Altersklassenwald ist mit gleichaltrigen Bäumen, zumeist nur mit einer Baumart bepflanzt. Dies hat die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren reduziert. Statt eines Altersklassenwaldes wird im Stadtwald Merzig ein artenreicher Dauerwald angestrebt.

Ziel ist es, dass der Wald als Ökosystem wieder voll funktioniert.

Traditionelle Waldbewirtschaftung vernachlässigte Blick auf natürliche Entwicklungen

Der Wunsch der Wirtschaft aus heimischen Wäldern schnell mit Holz beliefert zu werden, führte zur Anzucht von schnellwüchsigen Baumarten auf großer Fläche. Hier sind Douglasie, Roteiche, Fichte, Lärche, Pappeln zu nennen. Heute stehen wirtschaftliche und ökologische Bedürfnisse gleichrangig nebeneinander. Das Merziger Naturwaldkonzeption wird durch die Ausnutzung der natürlichen Entwicklungsprozesse beiden Forderungen gerecht. Die natürliche Verjüngung des Waldes als Bewirtschaftungsgrundsatz führt zur Förderung der heimischen Baumarten, wie Buchen und Eichen.

Recycling: ein alter Hut bei der Waldentwicklung

Während der Entwicklung vom Sämling bis zum alten Baum werden immer wiederkehrende Kreisläufe durchschritten. Durch das Wachstum aufgebaute Biomasse (Blätter, Holz) verrottet nach dem Absterben und die Nährstoffe werden dem Kreislauf wieder zugeführt. Die Bäume haben das Recycling perfekt organisiert, so ist der Kohlendioxidhaushalt neutral. Das während eines Baumlebens in Blättern und Holz gespeicherte Kohlendioxid (CO2) wird bei der Zersetzung wieder freigegeben. Verwendet man jedoch das Holz zu Möbeln oder im Hausbau, so wird das Treibhausgas langjährig gespeichert.

Ist ein Naturwald unaufgeräumt?

Untersuchungen zeigen, dass die Artenvielfalt in Naturwäldern höher ist als die in Altersklassenwäldern. Diese Artenvielfalt in unterschiedlichen Entwicklungsstadien führt zu ökologischen Nischen für Spezialisten unter den Pflanzen und Tieren. Totes Holz, das im Wald unordentlich „herumliegt“ ist voller Leben.

In gleichaltrigen, artenarmen und „ordentlich aufgeräumten“ Wäldern sind Generalisten die dominierenden Arten.

Die Einengung der genetischen Vielfalt führt zu einer zusätzlichen Destabilisierung des Ökosystems Wald. Naturverjüngungen führen zu unendlich vielen Kombinationen und sichern so einen hohen Grad an Biodiversität.

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